Seit dem Jahr 2017 nehmen Schülerinnen und Schüler unserer Schule an den Model United Nations teil, einem groß angelegten Planspiel, in dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer meist in englischer Sprache über aktuelle politische Themen debattieren und anhand dessen sie die parlamentarische Arbeit der Vereinten Nationen kennen lernen. Das Projekt findet in großen Konferenzen an deutschen und ausländischen Schulen statt, bei denen es darum geht, erfolgreich Resolutionen zu initiieren, für sie zu kämpfen, zu diskutieren, zu überzeugen und die schließlich von der Generalversammlung angenommen werden. Vorbild hierfür sind die Resolutionen, von denen wir in den Nachrichten hören: Die UNO hat diese oder jene Resolution verabschiedet.
Vorbereitet werden diese Konferenzen durch selbstständige Recherche der Schülerinnen und Schüler zu vorgegebenen Bereichen. Unserer Gruppe werden ein oder mehrere Länder zugewiesen, und für dieses Land macht sich dann jede(r) zum Experten für ein Sachgebiet, sei es Wirtschaft und Soziales, die Weltgesundheitsorganisation, Finanzen und so weiter. Wichtig ist hier natürlich die Sichtweise „meines“ Landes: Wie steht mein Land beispielsweise zur Frage der Menschenrechte? Was für eine Politik liegt im Interesses dieses Landes? Welche Resolution der UNO möchte meine Delegation hier auf den Weg bringen?
Die Erfahrung hat gezeigt, dass unsere Schülerinnen und Schüler diese Konferenzen als überaus anregend empfinden: Sie erleben sich selbst neu, wenn es ihnen gelingt, vor einer großen Zuhörerschaft eigene Meinungen darzustellen und zu verteidigen – eine wunderbare Chance, an Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit zu wachsen, ganz abgesehen von sachbezogenem Zugewinn.
Petra Junkert